Hurra, die Krise ist vorbei! Diesen Eindruck zumindest vermittelt der Dax, der offenbar nur einen Weg kennt: nach oben. Da Europas Politiker ja bereits im letzen Jahr beschlossen haben, jetzt mal so richtig zu sparen, ist ja wohl alles in Butter. Selbst der Euro ist wieder bei 1,29 Dollar, trotz der Herabstufung mehrerer Euro-Länder.
Die derzeitige Dax-Rally erinnert mich an 2008. Damals ging es, grob gesagt, von 6400 Punkten auf über 7100 – und ein Jahr später auf unter 4000. Deswegen spiele ich mit dem Gedanken, meine Aktienquote zu reduzieren. Immerhin stecken derzeit rund 50 Prozent meiner Ersparnisse in Aktien.
Börsen sind so rational oder irrational wie das Verhalten der Anleger, aber in den letzten Jahren scheinen sie immer irrationaler. Sobald klar wird, dass die Euro-Krise vielleicht doch nicht gelöst ist, könnten die Aktienkurse wieder in den Keller rauschen... Dann werde ich mich ärgern, dass ich nicht vorher verkauft habe. Sollte ich tatsächlich einen grösseren Teil meiner Aktien verkaufen, werden die Kurse weiterhin steigen – denn Murphy´s Law gilt auch und gerade an der Börse.
Womit ich wieder beim Thema Dividenden wäre. Es gibt Investoren, die sagen: Das irrationale Auf und Ab der Kurse interessiert mich nicht, solange ich Aktien von soliden Unternehmen besitze, die jedes Jahr eine attraktive Dividende zahlen. Manche sagen sogar, man könne solche Aktien als eine Art Anleihe betrachten – eine Anleihe mit Substanzwert. Das ist genau die Einstellung, die ich gerne hätte. Um sie zu erreichen, muss ich allerdings noch an mir arbeiten.
Da das Risiko nach unten beschränkt ist, die Chancen nach oben aber offen, würde ich persönlich immer eher halten als verkaufen. Man kann in fallenden Märkten maximal zusätzlich zukaufen, wenn man ausreichend Liquidität hat. Bei 50 Prozent würde ich da wohl nicht lange zögern. Ich persönlich fühle mich mit Cash auf dem Konto irgendwie unwohl :D
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