So kann es gehen.
Du bist im Urlaub und, weil heute ja überall Internet ist, checkst mal schnell
dein Portfolio und... wie bitte?? Was ist bloss mit K+S los? Das kann doch
nicht sein? Die Aktie, ein scheinbar solider Dax-Wert, ist massiv eingebrochen,
meine Position hat fast 50 Prozent an Wert verloren. Bei einem spekulativen
Wachstumswert lasse ich mir das ja noch eingehen, oder bei einem Turnaround,
der nicht gelingen will... aber bei K+S? Dann lese ich, dass irgendwelche
obskuren Russen aus dem Ural einen obskuren Konflikt mit nicht weniger obskuren
Ukranianern haben, und dass K+S deswegen in den Keller gerauscht ist... Auch
von Hedgefonds ist die Rede, und natürlich von Shortsellern. Aha.
Meine erste
Reaktion: ab jetzt investiere ich nur noch in Indexfonds, da kann so was wie
bei K+S nicht so leicht passieren.
Meine zweite
Reaktion: ein Blick auf mein Portfolio zeigt mir, dass ich durchaus nicht nur
Loser-Aktien auswähle, die meisten stehen sogar im Plus. Allerdings habe ich
die wenigen Loser-Aktien stärker gewichtet als meine Gewinner – was konnte bei
RWE und bei K+S schon schiefgehen?
Konsequenz: Ich
setze mir bei jeder Einzelaktie ein Limit, sprich, die Position darf einen
bestimmten Euro-Betrag nicht überschreiten, meinetwegen 2.000 Euro.
Lediglich gut diversifizierte Index-Fonds dürfen diesen Betrag überschreiten
(es soll auch schlecht diversifizierte Index-Fonds geben...). Zudem muss ich
damit aufhören, bestimmte Aktien überzugewichten, weil ich sie für besonders sicher halte
– damit liege ich stets falsch (Telefónica, RWE, K+S). Alle Positionen sollten
in etwa gleich gross sein, nur bei besonders spekulativen Aktien darf´s auch
mal weniger sein.