Dienstag, 13. August 2013

Lehren aus dem K+S-Desaster

So kann es gehen. Du bist im Urlaub und, weil heute ja überall Internet ist, checkst mal schnell dein Portfolio und... wie bitte?? Was ist bloss mit K+S los? Das kann doch nicht sein? Die Aktie, ein scheinbar solider Dax-Wert, ist massiv eingebrochen, meine Position hat fast 50 Prozent an Wert verloren. Bei einem spekulativen Wachstumswert lasse ich mir das ja noch eingehen, oder bei einem Turnaround, der nicht gelingen will... aber bei K+S? Dann lese ich, dass irgendwelche obskuren Russen aus dem Ural einen obskuren Konflikt mit nicht weniger obskuren Ukranianern haben, und dass K+S deswegen in den Keller gerauscht ist... Auch von Hedgefonds ist die Rede, und natürlich von Shortsellern. Aha.

Meine erste Reaktion: ab jetzt investiere ich nur noch in Indexfonds, da kann so was wie bei K+S nicht so leicht passieren.

Meine zweite Reaktion: ein Blick auf mein Portfolio zeigt mir, dass ich durchaus nicht nur Loser-Aktien auswähle, die meisten stehen sogar im Plus. Allerdings habe ich die wenigen Loser-Aktien stärker gewichtet als meine Gewinner – was konnte bei RWE und bei K+S schon schiefgehen?

Konsequenz: Ich setze mir bei jeder Einzelaktie ein Limit, sprich, die Position darf einen bestimmten Euro-Betrag nicht überschreiten, meinetwegen 2.000 Euro. Lediglich gut diversifizierte Index-Fonds dürfen diesen Betrag überschreiten (es soll auch schlecht diversifizierte Index-Fonds geben...). Zudem muss ich damit aufhören, bestimmte Aktien überzugewichten, weil ich sie für besonders sicher halte – damit liege ich stets falsch (Telefónica, RWE, K+S). Alle Positionen sollten in etwa gleich gross sein, nur bei besonders spekulativen Aktien darf´s auch mal weniger sein.