Mittwoch, 18. November 2015

Teilverkauf Frosta AG

Meine Frosta-Position war so unbedeutend, dass ich sie in meinem Blog noch nie erwähnt habe. Ich halte die Aktie seit 2011 und stehe mit über hundert Prozent im Plus. Und die Aktie steigt und steigt… Jedenfalls machte Frosta rund 11 Prozent meines Portfolios aus, und ich habe mich entschlossen, die Position auf 7 Prozent zu trimmen. 

Ich habe auch einen „fundamentalen“ Grund für meinen Teilverkauf: laut Unternehmenswebsite kauft Frosta einen Grossteil seiner Rohwaren in US-Dollar ein. Daher erwartet das Unternehmen in 2015 „leicht rückläufige Ergebnisse“ gegenüber dem Vorjahr. Natürlich muss ich davon ausgehen, dass alle relevanten Investoren, die die Frosta-Aktie kaufen oder halten, dies schon lange wissen. Offenbar macht sich niemand Sorgen, denn sonst würde die Aktie ja im Kurs sinken. Auch ich mache mir keine Sorgen. Aber mit 7 Prozent Depot-Anteil fühle ich mich besser als mit 11 Prozent.


Sonntag, 13. September 2015

Leitzinsen in den USA

Nächsten Donnerstag entscheidet also die Federal Reserve, ob in den USA die Leitzinsen erhöht werden. Was bedeutet das für mich als Anleger?

Hier meine brillante Analyse: die Fed wird die Leitzinsen entweder erhöhen oder nicht. Und Wall Street oder "der Markt" wird die Entscheidung gut finden oder nicht. Deswegen werden die Aktienkurse nach der Entscheidung steigen oder fallen. Oder Mr. Market zuckt mit den Schultern und die Kurse bleiben mehr oder weniger gleich.

Ergo: Für Daytrader wird der Donnerstag womöglich ein spannender Tag. Für langfristige Anleger ist er ein Tag wie jeder andere.



Samstag, 22. August 2015

Raus aus Aktien?

Irgendwie schade, dass ich kaum noch zum Schreiben komme. Heute mal wieder ein Kurzkommentar. Habe (nach gefühlten hundert Jahren) gerade mal wieder bei boerse.ard.de reingeschaut und ein Interview überflogen.

Letzter Satz des interviewten Kaffeesatzlesers, pardon, "technischen Analysten": "Niemand sollte derzeit noch wesentliche Aktienpositionen halten nach dem Kursrutsch der letzten Tage".

Ich kann dieses Geschwätz wirklich nicht mehr hören bzw. lesen. Wer Geld in Aktien investiert hat, sollte darauf achten, dass er es in den nächsten fünf Jahren nicht benötigt. Oder meinetwegen in den nächsten drei Jahren. Aktien jetzt verkaufen? Macht, was ihr wollt, Leute. Ich verkaufe jedenfalls nicht. Im Gegenteil, ich kaufe eher zu.


Wen´s interessiert: http://boerse.ard.de/anlagestrategie/charttechnik/noch-luft-nach-unten100.html

Mittwoch, 3. Juni 2015

LOL: Festzins 8,3 Prozent pro Jahr

Ich muss jedesmal lachen, wenn ich auf Finanzseiten im Internet Anzeigen lese wie "Festzins 8,3 Prozent pro Jahr". Wir leben in einer Zeit der negativen Zinsen, und jemand bietet 8,3 Prozent! Mal ehrlich, wenn ein Unternehmen oder wer auch immer so viel Zinsen anbieten muss, damit ihm jemand Geld leiht, dann ist das Emittentenrisiko so gross, dass ich mein Geld lieber in der Matratze verstecken würde.

Montag, 18. Mai 2015

Insiderkäufe bei Symrise

Der Aromahersteller Symrise ist eines dieser Unternehmen, deren Aktie ich schon immer interessant fand und nie gekauft habe, weil der Kurs steigt und steigt. Was beweist, dass es nicht immer weise ist, auf einen Rücksetzer zu warten. Obwohl die Aktie nicht billig scheint, kam es jüngst zu mehreren Insiderkäufen. Gerade habe ich einen neuen entdeckt: Demnach hätte  Horst-Otto Gerberding Aktien für mehr als neun Millionen Euro gekauft. Was ist da los? Glauben die Insider, dass Warren Buffett Symrise kaufen will? Mit einem Börsenwert von rund 7,4 Milliarden Euro und einem Streubesitz von 94 Prozent scheint eine Übernahme nicht unmöglich, falls irgendwann irgendwer Interesse an Symrise haben sollte.

Freitag, 1. Mai 2015

Gewinnmitnahme bei Statoil

Obwohl ich mir vorgenommen habe, meine Aktien so lange wie möglich zu halten, gibt es immer wieder Ausnahmen. Zum Beispiel die Wetten auf den Ölpreis, über die ich im Februar geschrieben habe. Eine dieser Wetten habe ich letzte Woche erfolgreich abgeschlossen: Ich habe meine Position in Statoil mit knapp 50 Prozent Gewinn verkauft.

Ganz klar: die Statoil-Aktie kann weiter steigen, und da ich verkauft habe, wird sie es mit ziemlicher Sicherheit tun. Aber Öl-Aktien sind nun mal zyklisch: da geht es mal rauf, mal runter und wieder rauf, wie man auch im Chart sieht.


Quelle: finanzen.net


Wie gesagt, die meisten meiner Aktien will ich so lange wie möglich halten. Mindestens fünf Jahre, am liebsten zehn. Aber bei extremen Zyklikern halte ich das nicht für besonders erfolgversprechend.

Samstag, 21. März 2015

Kleiner Post für Rico

Neulich schrieb ich, ich hätte kein Problem damit, bestimmte Aktien „über mehrere Jahre zu halten“. Dies provozierte einen Kommentar des Blogger-Kollegen Rico, den ich hier mal kurz wiedergebe: „Musst du da nicht selbst über dich lachen? Von allem was ich bisher in deinem Blog von dir gelernt habe, ist eines gewiss: Du hältst nichts über mehrere Jahre, stellst deine Entscheidung in dem Moment in Frage, wenn es gegen dich läuft und hast immer noch keine Strategie“.

Tja, Rico, da ich sehr schreibfaul geworden bin, magst du den Eindruck haben, dass ich noch die gleichen Fehler mache wie 2012 und 2013. Dass ich nach wir vor Fehler mache, logisch. Und meine Strategie mag immer noch diffus sein.

Aber nachdem ich oft und ausführlich über meine Fehler schreibe, will ich jetzt mal ein bisschen angeben. Du glaubst, ich bin nicht in der Lage, Aktien mehrere Jahre zu halten? Gut, vielleicht schaffe ich keine zehn Jahre. Vielleicht nicht einmal fünf Jahre. Irgendwann werden Gewinne so hoch, dass es einen in den Fingern juckt, zu verkaufen. Aber ich bin nicht mehr der hyperaktive Hin-und-Her-Trader, der nach ein paar Monaten verkauft, wenn er mal 10 oder 20 Prozent Gewinn mitnehmen kann.

Also:

Bei BB Biotech habe ich derzeit 149 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit knapp einem Jahr. Früher hätte ich spätestens bei 50 Prozent Gewinn verkauft, wahrscheinlich sogar früher.

Bei Apple habe ich 94 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit 2012.

Bei Sierra Wireless habe ich 120 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit Oktober 2013.

Mit Whole Foods Market habe ich 80 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit Juli 2014.

Damit sich das ganze nicht zu angeberisch anhört, füge ich keine weiteren Beispiele hinzu. Ausserdem laufen die Börsen ja derzeit so gut, dass es kaum einen Anleger geben dürfte, der keine solche Liste zusammenstellen kann. Und bei den US-Aktien spielt ja auch der starke Dollar eine grosse Rolle.

Fazit: Ich habe meinen Blog begonnen, um auch und gerade über meine Fehler zu schreiben. Der grösste Fehler war mangelnde Geduld. Und ich muss feststellen, dass ich in dieser Hinsicht ganz nette Fortschritte gemacht habe. Was nicht heissen soll, dass ich beim nächsten Crash nicht vielleicht denke: „Mensch, hättest du nur ein paar Gewinne mitgenommen!“

Freitag, 20. Februar 2015

Drei Wetten auf den Ölpreis

Dass der Ölpreis nachhaltig auf so niedrigem Niveau verharrt, kann ich mir einfach nicht vorstellen.  Ich habe mir schon überlegt, ob ich über ein Zertifikat auf eine Erholung des Ölpreises spekulieren soll, aber als Aktienfan habe ich eine andere Entscheidung getroffen und mal wieder Aktien gekauft. 

Hier die Transaktionen:

Statoil habe ich bereits am 16.12. gekauft, die Aktie ist seither gut 30 Prozent gestiegen.

Core Laboratories kaufte ich am 19. Januar, ist seither rund 15 Prozent gestiegen.

National Oilwell Varco am 28. Januar, ist knapp 2 Prozent gefallen.


Im Prinzip habe ich kein Problem damit, alle drei Unternehmen mehrere Jahre zu halten. Sollte ein steigender Ölpreis zu hohen Kursgewinnen führen, werde ich zumindest Statoil verkaufen. Seien wir doch ehrlich: die Kurse von Ölkonzernen und anderen Rohstoffunternehmen gehen ständig rauf und runter. 

Samstag, 17. Januar 2015

Mein erster ETF-Sparplan

Und wieder im Twitter-Stil:

Habe gerade meinen ersten ETF-Sparplan abgeschlossen, MSCI World von ComStage. Relativ niedrige Summe jeden Monat. Möchte das ganze 20 Jahre lang durchhalten. Ist als Ergänzung zum Stockpicking gedacht.

Dienstag, 6. Januar 2015

Warum ich Philip Morris verkauft habe

Heute mal im Twitter-Stil:

Philip-Morris-Aktien nach elf Monaten verkauft. Mein Vater, 74, hat jahrzehntelang viel geraucht. Vor knapp einem Monat hat man ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Und irgendwie will ich jetzt keine Zigaretten-Aktien mehr im Depot haben.

Okay, Text war letztlich doch länger als ein Tweet.