Neulich schrieb
ich, ich hätte kein Problem damit, bestimmte Aktien „über mehrere Jahre zu
halten“. Dies provozierte einen Kommentar des Blogger-Kollegen Rico, den ich
hier mal kurz wiedergebe: „Musst du da nicht selbst über dich lachen? Von allem
was ich bisher in deinem Blog von dir gelernt habe, ist eines gewiss: Du hältst
nichts über mehrere Jahre, stellst deine Entscheidung in dem Moment in Frage,
wenn es gegen dich läuft und hast immer noch keine Strategie“.
Tja, Rico,
da ich sehr schreibfaul geworden bin, magst du den Eindruck haben, dass ich
noch die gleichen Fehler mache wie 2012 und 2013. Dass ich nach wir vor Fehler
mache, logisch. Und meine Strategie mag immer noch diffus sein.
Aber nachdem ich oft
und ausführlich über meine Fehler schreibe, will ich jetzt mal ein bisschen
angeben. Du glaubst, ich bin nicht in der Lage, Aktien mehrere Jahre zu halten?
Gut, vielleicht schaffe ich keine zehn Jahre. Vielleicht nicht einmal fünf
Jahre. Irgendwann werden Gewinne so hoch, dass es einen in den Fingern juckt,
zu verkaufen. Aber ich bin nicht mehr der hyperaktive Hin-und-Her-Trader, der nach
ein paar Monaten verkauft, wenn er mal 10 oder 20 Prozent Gewinn mitnehmen
kann.
Also:
Bei BB Biotech
habe ich derzeit 149 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit knapp einem Jahr.
Früher hätte ich spätestens bei 50 Prozent Gewinn verkauft, wahrscheinlich
sogar früher.
Bei Apple habe
ich 94 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit 2012.
Bei Sierra
Wireless habe ich 120 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit Oktober 2013.
Mit Whole Foods
Market habe ich 80 Prozent Gewinn, ich halte die Aktie seit Juli 2014.
Damit sich das
ganze nicht zu angeberisch anhört, füge ich keine weiteren Beispiele hinzu.
Ausserdem laufen die Börsen ja derzeit so gut, dass es kaum einen Anleger geben
dürfte, der keine solche Liste zusammenstellen kann. Und bei den US-Aktien
spielt ja auch der starke Dollar eine grosse Rolle.
Fazit: Ich habe meinen
Blog begonnen, um auch und gerade über meine Fehler zu schreiben. Der grösste
Fehler war mangelnde Geduld. Und ich muss feststellen, dass ich in dieser
Hinsicht ganz nette Fortschritte gemacht habe. Was nicht heissen soll, dass ich
beim nächsten Crash nicht vielleicht denke: „Mensch, hättest du nur ein paar
Gewinne mitgenommen!“