Freitag, 22. Februar 2013

"Listening Comprehension" mit Morningstar

Ich schaue immer wieder gern auf der amerikanischen Website von Morningstar rein, auch wegen der Videos. Die Leute sprechen sauberes Englisch, und wer nicht alles versteht, kann die Interviews als Text lesen. Leider habe ich gerade kaum Zeit, mich um den Blog zu kümmern – also viel Spass bei der „Listening Comprehension“! Thema: worauf Anleger bei der Auswahl von Dividenden-Aktien achten sollten. Wenn man die Gesichter der beiden da unten so anschaut, sollte man glauben, jemand hat ihnen die Dividende gestrichen. Ob sie vielleicht in Telefonica investiert hatten oder die holländische KPN? PS: Normalerweise ist die Tonqualität der Morningstar-Videos besser, aber hier sitzt der Interviewpartner ausnahmsweise nicht im Studio.

Dienstag, 12. Februar 2013

wikifolio? Nein, danke!


Hinweis vom 23.10.2013: wie ich in dem aktuelleren Post Wikifolio? Ja, vielleicht! erkläre, hat sich meine Meinung zum Thema Wikifolio relativiert. 


 In jüngster Zeit stolpere ich immer wieder über Werbung für sogenannte wikifolios. Was, in Gottes Namen, ist ein wikifolio? Die Antwort findet sich auf wikifolio.com:  ein wikifolio ist ein „von einem privaten Trader geführtes Musterdepot, dessen Performance in einem Zertifikat (...) abgebildet wird. Sie erwerben mit einem wikifolio also ein Zertifikat von einem renomierten [sic] deutschen Emissionshaus mit mehr als 10 Jahren Erfahrung“.

Aha. Als Möchtegern-Langfristanleger finde ich schon das Wort „Trader“ so anziehend wie ein Vegetarier ein Wiener Schnitzel. Und dann auch noch „Zertifikat“! Spätestens seit Lehman kennen wir doch das Emittenten-Risiko.

Weiter lese ich auf wikifolio.com, der Anleger zahle eine „wikifolio-Zertifikategebühr“ von 0,95% p.a. des „veranlagten“ Betrags. Ich vermute mal, „veranlagt“ soll „angelegt“ bzw. „investiert“ heissen. Zudem fällt eine „Performancegebühr“ an, die „von wikifolio zu wikifolio unterschiedlich“ sei. Sie „startet bei 5 Prozent und wird nur vom erzielten Gewinn berechnet.“

Also, ich will die wikifolio-Idee ja nicht schlechtreden, ich will sogar zugeben, dass die Idee im Grunde genommen gut ist oder zumindest interessant, denn vielleicht gibt es ja irgendwelche Leute, die viel tollere Portfolios zusammenstellen als professionelle Fondsmanager. Aber Leute wie ich, die ihr Geld nicht mal den Profis anvertrauen, werden kaum per Zertifikat ins „Musterportfolio eines privaten Traders“ investieren, dafür 0,95 Prozent Zertifikategebühr und 5 Prozent Performancegebühr bezahlen und sich obendrein noch ein Emittentenrisiko ins Portfolio holen, so gering dieses Risiko auch sein mag. Sorry.