Samstag, 30. Juni 2012

Besser als die Benchmark? Performance-Check mit Excel


Wie gut ist mein Portfolio eigentlich im Vergleich mit dem Dax? Zwar trage ich Dividenden sowie realisierte Kursgewinne und –verluste in eine Excel-Tabelle ein, aber diese Zahlen sagen nichts über die Entwicklung meines Portfolios.
Jetzt habe ich, so scheint es zumindest, die Lösung gefunden: eine weitere Excel-Tabelle. In einem Kästchen steht der Gesamtwert meiner Aktien, daneben die Summe des Tagesgeldes, das ich für weitere Investitionen bereithalte, und daneben die Summe von Aktien plus Tagesgeld. Letzteres ist sozusagen der Gesamtwert des Portfolios. Ein weiteres Kästchen liefert den Quotienten aus Tagesgeld dividiert durch Gesamtwert, also meine Cashquote. Derzeit beträgt sie 30 Prozent. Dem Freudensprung, den die Börse am Freitag gemacht hat, traue ich nicht so recht über den Weg.

Meine rudimentären Excel-Kenntnisse beschränken sich auf die Grundrechenarten. Dies erlaubt mir folgende Vorgehensweise: Wenn ich Aktien verkaufe oder kaufe, trage ich die entsprechende Summe in ein Kästchen unterhalb des Tagesgelds ein. Wenn ich verkaufe, wird es zum Tagesgeld addiert, wenn ich kaufe, wird es abgezogen. Dividenden werden ebenso zum Tagesgeld addiert. Glücklicherweise braucht man den Betrag ja nur einzusetzen, und Excel erledigt das Rechnen...
Ganz rechts habe ich die Werte von Dax und S&P am Ende des letzten Juni-Handelstags notiert, um daran die Entwicklung meines Portfolios zu messen. Über die Wahl der Benchmark, des Vergleichsindexes, kann man sicher streiten – aber ich habe hauptsächlich deutsche und amerikanische Aktien. Für andere Anleger mag der Eurostoxx ein besserer Vergleich sein.  

Nun sieht man leider nicht bei jedem Online-Broker automatisch die Summe seiner Aktien. Mancher zeigt nur die Summe aller Investitionen, inklusive Anleihen, Optionen, Zertifikate, usw.; dann muss man die Summe der Aktien mühsam selber ausrechnen. In diesem Fall bietet es sich an, irgendwo im Internet ein Musterportfolio anzulegen, wo man die Summe jederzeit direkt ablesen kann – man muss sie dann nur noch in die Excel-Tabelle kopieren.

Ich habe mir vorgenommen, die Gesamt-Performance meines Portfolios alle drei Monate zu berechnen und mit dem Dax und dem S&P zu vergleichen. Der Vergleich mag hinken – ein Index hat schliesslich keine Cashquote –, aber ohne die Cash-Komponente wüsste ich nicht, wie ich die Performance eines Portfolios berechnen soll, dessen Zusammensetzung sich durch Käufe und Verkäufe ständig ändert.  

Ein aussagekräftiges Ergebnis kann man erst nach mehreren Jahren erwarten. Und wenn man bedenkt, dass um die 80 Prozent der aktiv gemanagten Fonds ihre Benchmark nicht schlagen... dann werde ich am Ende wohl feststellen, dass ich mit Indexfonds besser dran wäre. Weswegen ich nicht ausschliesse, dass ich irgendwann in der Zukunft 80 Prozent in Indexfonds investieren werde und nur noch 20 Prozent in Einzelaktien. Im Augenblick ist dieses Verhältnis eher umgekehrt.    

PS: Ich gestehe es: bereits im Januar habe ich einen ähnlichen Post geschrieben. Mein Vorsatz ist damals daran gescheitert, dass mein Onlinebroker mir nicht automatisch die Summe aller Aktieninvestments gibt. Das Addieren war dann doch zu mühsam. Inzwischen habe ich meine Investitionen in einem Musterportfolio abgebildet, so dass ich nur ein einziges Mal kopieren und kleben muss.

5 Kommentare:

  1. Das wichtigste sind glaube ich die Kosten. Eine ständige Umschichtung mit Mini-Beträgen versaut dir die ganze Performance (dann machen Kosten schnell mal mehr als 1% der Transaktion aus), wenn sie denn dann mal da wäre. Natürlich kommen noch indirekte Kosten hinzu, wie z.B. die Geld-Brief-Spanne, die oft von privaten Investoren unterschlagen wird. Darum solltest du entweder Kaufkurse inkl. Kosten (zumindest direkte Kosten, wie z.B. börsenplatzabhängige Entgelte und Provisionen, Kosten der Bank, monatliche Depotkosten usw.) darstellen oder sie am Ende auf die Gesamtanschaffungskosten hinzurechnen. Sonst wird dein Vergeich schwer hinken.
    Beste Grüße
    Daniel aus München

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  2. Hallo Daniel,

    stimmt, die Kosten fallen ganz schön ins Gewicht - ich werde sie ganz bestimmt in meiner Berechnung berücksichtigen. Dein Kommentar hat mich übrigens auf eine Idee gebracht: ich werde meine Performance nicht nur mit dem Dax vergleichen, sondern auch mit ein paar aktiv gemanagten Fonds, darunter Max Ottes PI Global Value.

    viele Grüsse und danke für den Kommentar

    Peter

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  3. Hallo Peter,

    ich finde Deine Gedanken machen Sinn. Auch der Kommentar von Daniel ist ziemlich gut.

    Weiterhin viel Erfolg.
    VG übern großen Teich
    Tim

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  4. Hallo Peter,

    ich glaube auch, dass der DAX allein keine optimale Benchmark darstellt - insofern ist ein aktiv gemanagter Fonds als Benchmmark sicher eine gute Idee. Vielleicht aber auch zusätzlich noch ein passiver Portfolio-Fonds wie der Arero.

    Viele Grüße
    Holger

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  5. Hallo Holger,

    stimmt - den Arero habe ich auch als Investment im Auge, da steckt ein interessantes Konzept dahinter.

    VG Peter

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