Es fehlt nicht an
Untergangspropheten, die nicht nur das Ende des Euros voraussagen, sondern auch
das Ende des Dollars und der Währungen überhaupt. Immer wieder wird das
Voltaire-Zitat bemüht: „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren
Wert zurück – Null.“ Nun gehöre ich nicht zu den Menschen, die an eine
Hyperinflation im Weimarer Stil glauben. Aber angesichts der
Geldmengenausweitung mache ich mir schon meine Gedanken. Geld kann beliebig
gedruckt werden, Gold nicht. Also habe ich Goldminenaktien im Portfolio...
Vielleicht kommt es ja doch irgendwann zu einer Gold-Manie.
Am vergangenen Donnerstag
ist Barrick Gold um gut vier Prozent gefallen – angeblich, weil Ben Bernanke
keine neuen Lockerungsmassnahmen angekündigt hat. Das stimmt schon
nachdenklich. An einem Tag steigt der Goldpreis und damit die Aktien, weil die
„Investoren“ – wer auch immer damit gemeint ist – auf Lockerungsmassnahmen
hoffen. Und dann fallen die Preise wieder, weil besagte Massnahmen auf sich
warten lassen. Zumindest eines wird dadurch klar: Goldminenaktien sind eine
Wette auf den Goldpreis.
Zudem eine
gehebelte Wette. Der Hebel kommt zumindest dann zustande, wenn die Förderkosten
gleich bleiben. Fiktives Beispiel: Die Förderkosten betragen 800 Dollar pro
Unze, der Marktpreis liegt bei 1000 Dollar (nochmal: die Zahlen sind fiktiv!).
Der Gewinn pro Unze beträgt also 200 Dollar. Jetzt nehmen wir an, der Goldpreis
steigt auf 1100 pro Unze, und die Förderkosten bleiben gleich. Der Gewinn
beträgt nun 1100 – 800 Dollar, also 300 Dollar. Das ist ein Zuwachs von 50
Prozent (von 200 auf 300 Dollar), während der Goldpreis nur 10 Prozent gestiegen
ist.
Allerdings sind
Minenaktien anfällig bei Streiks, Grubenunglücken und politischen Unruhen.
Insofern sind sie doppelt riskant, denn ihre Entwicklung hängt eben nicht nur
vom Goldpreis ab. So ist Hecla Mining im
Januar auf einen Schlag fast 25 Prozent gefallen, weil in Idaho ein Schacht
geschlossen werden musste, wo die Sicherheit der Arbeiter nicht gewährleistet
war. Nicht einmal eine ganze Mine, nur ein Schacht!
Fazit: je mehr
Risiko ein Anleger verträgt, desto mehr Goldminenaktien kann er sich ins Depot
legen. Ich persönlich würde je nach Risikotoleranz 0 bis 5 Prozent empfehlen.
Nachtrag: Ein weiteres Problem ist, dass manche Goldminen "Hedging" betreiben. Sie gehen z. B. von einem fallenden Preis aus und verkaufen ihr Gold per Future für eine Summe, die ihnen sinnvoll scheint. Wer aber sein Gold per Future für 1600 Dollar (vor)verkauft, der hat von einem Kurssprung auf 2000 absolut gar nichts.
Nachtrag: Ein weiteres Problem ist, dass manche Goldminen "Hedging" betreiben. Sie gehen z. B. von einem fallenden Preis aus und verkaufen ihr Gold per Future für eine Summe, die ihnen sinnvoll scheint. Wer aber sein Gold per Future für 1600 Dollar (vor)verkauft, der hat von einem Kurssprung auf 2000 absolut gar nichts.
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