Dienstag, 6. März 2012

Abgelenkt

Gestern habe ich in der New York Times gelesen, wie schwer es sein soll, ein Buch auf einem Tablet-Computer zu lesen. Grund: ein Tablet verführt den Leser angeblich dazu, E-mails zu checken, im Internet zu surfen, Spiele zu spielen... Dinge, die ein normaler E-reader nicht zulässt.

Ich möchte den Artikel um die Erfahrung ergänzen, wie schwer es ist, an einem Computer mit Internet-Zugang zu arbeiten. Das Internet lenkt einen ständig ab. Früher waren es in meinem Fall Fernschschachpartien auf gameknot.com, heute sind es Börsenkurse. Ich schaue viel zu oft, wie es um mein Portfolio steht. Heute ist wieder so ein unerfreulicher Tag: der Dax hat gerade 3,40 Prozent verloren, und auch die US-Börsen gehen auf Talfahrt. Noch gestern habe ich mich gefragt, ob man nicht einfach alle Gewinne mitnehmen solle, die seit Jahresbeginn angefallen sind. Geld auf dem Tagesgeldkonto parken und auf die nächsten Kurseinbrüche warten. Denn "buy and hold" läuft bei mir meistens so: Ich kaufe, der Kurs fällt um 20 Prozent. Dann erholt sich der Kurs, ich stehe 20 Prozent im Plus und denke: Gewinne laufen lassen! Worauf die Aktie wieder in den Keller rauscht.

Praktische Konsequenz: Ich versuche jetzt, zwischen einem langfristigen Portfolio ("buy and hold") und einem eher kurzfristigen, spekulativen Portfolio zu unterscheiden. In letzterem neige ich zu schnellen Gewinnmitnahmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen