Samstag, 4. Februar 2017

Cash als Beruhigungspille

Ich bewundere Investoren wie den Finanzjournalisten und Blogger Tim Schäfer, der – wenn ich ihn richtig verstanden habe – seine Aktien NIE verkauft. Eigentlich reicht es, einen Blick auf die 20-Jahr-Charts der wichtigsten Börsen-Indices zu werfen, und man sieht, dass diese Strategie funktioniert. Ich bin nicht ganz so radikal mit dem Kaufen und Halten: Wenn ich glaube, dass ein Unternehmen keine überdurchschnittlich erfolgreiche Zukunft haben wird, dann verkaufe ich – auch mit Verlust.

Ich bin nach wie vor hochzufrieden, dass ich RWE mit 50 Prozent Verlust aus meinem Portfolio entfernt habe. Hätte ich die Aktie gehalten, hätte ich weitere 50 Prozent Verlust gemacht. Gelegentlich verkaufe ich auch Gewinner. Meistens sind´s nur Teilverkäufe, wie bei Adidas. Als meine Position 150 Prozent Gewinn gemacht hatte, habe ich 20 Prozent der Aktien verkauft, den Rest möchte ich NIE verkaufen.

Allerdings kaufe ich immer weniger, meine Barposition wird immer grösser. Warum? Weil ich den Toupetträger im White House fürchte? Die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich? Ja. Nicht, dass ich deswegen Aktien verkauft hätte – wenn die Börse weiter steigen sollte, möchte ich dabei sein. Andererseits ist es gut möglich, dass irgendein politisches Ereignis eine Korrektur oder einen Crash auslöst.

Mal ehrlich: Was wäre, wenn Marine Le Pen die Präsidentschaftswahlen gewinnt und Frankreich die Europäische Union verlässt? Ich halte es jedenfalls für sinnvoll, mindestens 10 Prozent des Portfolios in Cash zu halten. Dann werden Korrekturen zur Kaufgelegenheit.

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