Dienstag, 5. Januar 2016

Vom Mut, Verluste zu realisieren

Vielen Anlegern fällt es schwer, Verluste zu realisieren. Mir geht es im Prinzip nicht anders. Ausserdem habe ich mir ja vorgenommen, meine Aktien mindestens drei, besser noch fünf oder zehn Jahre zu halten. Da wäre es doch dumm, eine Aktie nach ein oder zwei Jahren rauszuwerfen, nur weil es nicht so gut läuft, oder?

So ganz sicher bin ich da nicht. Es kommt auf das Unternehmen an. Und wenn man im Nachhinein überzeugt ist, dass es sich um ein schlechtes Unternehmen oder einen nicht gerade zukunftsträchtigen Sektor handelt, sollte man sich seinen Fehler eingestehen und Verluste realisieren. Ich habe das in den letzten Jahren mehrmals getan.

Beispiel Vale: am 24.8.2015 mit 70 Prozent Verlust für 3,16 Euro verkauft – heute wird die Aktie für 2,39 Euro gehandelt.

Beispiel RWE: am 15.9.2013 mit 51,6 Prozent Verlust für 25,29 Euro verkauft: Aktueller Preis: 11,10 Euro.

Bei Tesco hatte ich Glück und konnte sogar 1,8 Prozent Gewinn machen, als mir klar wurde, dass dieses „Value Play“ in die Hose gehen würde: Ich verkaufte die Aktie am 26.6.2015 für 3,15 Euro; derzeit steht sie bei 1,99 Euro.

Fazit: eine Aktie, die bereits 50 Prozent verloren hat, kann leicht nochmal 50 Prozent verlieren. Und wenn man nicht mehr an die Zukunft eines Unternehmens glaubt, sollte man wirklich verkaufen, so hoch der Verlust auch sein mag. Danke für die Lektion, RWE!


2 Kommentare:

  1. Schmerzlich sind solche Verluste, aber wenn der "richtige" Zeitpunkt zum Verkauf gekommen ist, dann sollte man sie hinnehmen. Ist man nicht mehr vom Unternehmen überzeugt und/oder stimmt der eigene Investmentcase nicht mehr, muss man verkaufen, Alles andere wäre dumm. Denn die Aktie kennt den persönlichen Einstiegskurs nicht, sie wird zum Tagespreis gehandelt. Und nur auf den kommt es an und die eigene Einschätzung, wie dieser im Verhältnis zum Wert der Aktie notiert.

    Bitter sind Verluste allemal, auch wenn sie leider ab und zu unvermeidlich sind.

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  2. Wenn die Dividende eine Rolle spielt und diese stabil bleibt nach einen Kurssturz ist es ja noch in Ordnung - wird diese zusätzlich dann noch gekürzt ist wohl der Zeitpunkt zum Verkauf gekommen . Absolut richtig ist der Verkauf wenn man nicht mehr an das Unternehmen glaubt .'

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