Es ist
prinzipiell eine gute Idee, Verluste zu begrenzen. Man stelle sich nur einen
Anleger vor, der Solarworld auf dem Höhepunkt des Solar-Hypes zu 40 Euro
gekauft hat und aufgrund einer Stop-Loss-Order bei 30
Euro ausgestiegen ist. Zu einer solchen Verlustbegrenzung kann man nur gratulieren: dieAktie notiert inzwischen ja unter 2 Euro.
Allerdings halte
ich es für keine gute Idee, mit automatischen Stop-Loss-Orders zu arbeiten.
Stattdessen sollte man sich einen Ausstiegskurs notieren und bei Erreichen mit
einer normalen Verkaufsorder arbeiten.
Meine Gründe? Zum
einen traue ich dem elektronischen Börsenhandel nicht über den Weg: Stichwort Flash-Crash.
Da kann es leicht vorkommen, dass eine Aktie den Stop-Loss-Kurs erreicht, verkauft
wird – und wenig später wieder steigt. Selbst ohne Flash-Crash
ist es geradezu „unheimlich“, wie Aktien wieder nach oben schiessen, sobald durch
Stop-Loss ein Verkauf ausgelöst wurde – findet jedenfalls der Fondsmanager Peter
Lynch in seinem Buch „One up on Wall Street“ (auf Deutsch erschienen als „Der
Börse einen Schritt voraus“).
Fazit: Lieber nicht mit automatischem Stop-Loss arbeiten. Und gelegentlich soll es ja vorkommen, dass ein um 20 Prozent gesunkener Kurs eine tolle Nachkauf-Chance darstellt...
Hi Peter,
AntwortenLöschenich verstehe deine Kritik am Stop Loss! Das sehe ich ganz genauso. Das Problem ist, dass man selbst keine Kontrolle über die Ausübung hat. Es ist ein bisschen so, wie wenn man bei einer Versteigerung seinen Kaufpreis schon vorab bekannt gibt. Gleichzeitig nimmt man sich die Kontrolle über die Transaktionsausführung.
Dennoch denke ich, für kurzfristige Transaktionen sind Stop-Losses gut geeignet. Insbesondere wenn man ihn als Trailing Stop Loss verwendet und sich damit die Option auf Kursgewinne erhält.