Da RWE als altbekannter
Wiederholungstäter wie erwartet erneut seine Dividende gekürzt hat, bin ich
ziemlich froh, die Aktie verkauft zu haben, auch wenn ich 50 Prozent Verlust
gemacht habe. Und verglichen mit RWE-Angestellten, die wegen Sparzwangs
vielleicht bald ihren Job verlieren, kann ich mich wirklich nicht beklagen.
Ganz ehrlich: ein Unternehmen, das Leute entlassen muss, will ich nicht im
Portfolio haben.
Wesentlich besser
erging es mir mit dem Rhön-Klinikum. Dank des Deals mit Fresenius habe ich 30
Prozent Gewinn gemacht, und meine Rhön-Position war relativ gross. Ich habe
mich entschlossen, Rhön-Klinikum zu verkaufen. Dadurch habe ich fast die Hälfte
meines RWE-Verlustes ausgeglichen.
Aber, werden
Kritiker jetzt einwenden, bei Rhön steht doch eine satte Sonderdividende von
bis zu 13,80 Euro pro Aktie im Raum? Stimmt, aber diese Dividende wird ja –
falls sie denn tatsächlich gezahlt wird – am nächsten Tag vom Aktienkurs
abgezogen.
Aber haben die
Analysten jetzt nicht das Kursziel von Rhön auf 21 Euro erhöht? Schon richtig,
aber wer garantiert mir, dass dieses Kursziel auch erreicht wird? Ist es nicht
wahrscheinlich, dass die Sonderdividende bereits im Aktienkurs von Rhön
eingepreist ist?
Ich hatte Rhön
gekauft, weil ich die Aktie langfristig halten wollte. Einen MDax-Konzern, eine
der grössten Krankenhausketten Deutschlands. Kein Rest-Rhön, das sich auf irgendwelche
„Spitzenforschung“ konzentriert.
In der
Vergangenheit waren meine Gewinnmitnahmen oft Selbstzweck. Diesmal habe ich
einen objektiven Grund: das Unternehmen wird nicht mehr das Unternehmen sein,
das ich gekauft habe. Insofern bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden,
völlig unabhängig davon, ob Rhön noch bis 21 Euro weiterläuft oder nicht.
Hätte ich auch gekauft, vermutlich geht RWE pleite oder der Staat übernimmt.
AntwortenLöschenIch meine natürlich verkauft!!!
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