Je länger man
sich mit der Börse beschäftigt, desto häufiger wird man feststellen, dass verschiedene
Experten völlig widersprüchliche Positionen vertreten. Wenn sich schon die Experten
nicht einig sind, wie soll dann ein Kleinanleger durchblicken? Als Beispiel für
einen solchen Fall habe ich Barrick Gold gewählt, eine Aktie, die ich (leider) selber
im Portfolio habe.
Zu den Experten,
die Barrick als unterbewertet bezeichnen, gehört unter anderem Max Otte. Er
schrieb am 23. Juli 2012 in seiner Kolumne auf boerse.de, Barrick sei „auf
einem Niveau, bei dem jetzt der Einstieg wieder lohnt.“ Die Aktie war damals
für knapp unter 28 Euro zu haben und ist seither gut 4 Prozent gefallen – im
Gegensatz zum Goldpreis, der seither um gut 10 Prozent gestiegen ist. Bereits
am 29. August 2011 hatte Otte die Barrick-Aktie auf boerse.de als sehr
aussichtsreich eingestuft. Otte wörtlich: „Barrick
Gold hat zum Beispiel meines Erachtens ein Potential von 70 bis 100 Prozent.“ Damals kostete die Aktie rund 35 Euro...
Bisher haben sich Ottes Erwartungen bezüglich Barrick Gold also nicht erfüllt.
Nun zu einem anderen
Experten, den ich für ebenso seriös halte wie Herrn Otte. Stephan Heibel,
Herausgeber des Börsenbriefs „Heibel-Ticker“, schrieb jüngst über Barrick, die
Entwicklung des Aktienkurses dieser Firma habe „herzlich wenig“ mit der
Entwicklung des Goldpreises zu tun. Der Kurs von Barrick hänge an „Lohnverhandlungen
mit Gewerkschaften, an Umwelteinflüssen, die der Produktion oft einen Strich
durch die Rechnung machen, und an politischen Ereignissen“, die zu
Neuverhandlungen und sogar Enteignungen führen könnten. Wer will, kann es hier
nachlesen:http://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/861?start=0
Wer auf einen
steigenden Goldpreis setzt, so Heibel, solle lieber Münzen kaufen oder Xetra-Gold.
Ich selbst bin bei Barrick zu einem Durchschnittspreis von 33,88 eingestiegen –
bis jetzt bestätigt meine negative Erfahrung die pessimistische Einschätzung
von Stephan Heibel, der ganz allgemein meint, Privatanleger sollten von Goldminenaktien die Finger weglassen. Schaun
wir mal, wie´s in einem Jahr aussieht.