Als ich vor über
einem Jahr begann, hier zu bloggen, wusste ich noch nicht genau, was ich
eigentlich will. Es ging mir in erster Linie darum, meine Gedanken zu ordnen,
zu dokumentieren und anderen zugänglich machen. Ich war damals vom ständigen
Auf und Ab der Börse ziemlich genervt, daher der Untertitel des Blogs:
„Gedanken eines genervten Kleinanlegers“. Mein Blog will es anderen
ermöglichen, meine Gedanken und mein Verhalten als Anleger mit ihrem eigenen
Tun und Denken zu vergleichen. So kann z.B. ein anderer Kleinanleger, der zum
falschen Zeitpunkt RWE-Aktien gekauft hat, nachlesen, wie ich mit dieser
Situation umgehe: Ich sitze meinen fast 40prozentigen Verlust aus und
beschimpfe RWE als „Wertvernichter“ :).
Mein Blog gibt
keinerlei Empfehlungen zu konkreten Aktien, obwohl jeder sehen kann, was bei
mir so im Depot liegt (http://meineaktien.blogspot.com/p/portfolio.html). Bisher habe ich mich aufs offenlegen meiner
grössten Positionen beschränkt, im Laufe von 2013 will ich auch auf kleine,
ziemlich spekulative Positionen eingehen, die bei mir im Portfolio liegen.
Ich betrachte
mich als mittelmässig erfahrenen Anleger, der nach wie vor ziemlich viel falsch
macht. Nicht einzelne Aktien, sondern diese Fehler, die ich nach und nach
abstellen will, sind zentrales Thema der im Blog geäusserten Gedanken. Genausowenig
geht es mir darum, irgendeine Strategie vorzustellen und zum nachahmen zu
emfehlen – ich tüftele ja noch an meiner eigenen Strategie. Grob gesagt sieht
die so aus: 50 Prozent Dividenden-Aktien, 50 Prozent Wachstumswerte. Das
entspricht am ehesten meinem Charakter.
Mir ist bewusst,
dass es für jeden Anleger sehr schwer ist, seinen Vergleichsindex, die
sogenannte Benchmark, zu schlagen. Ich habe kaum Zweifel daran, dass mein
Portfolio schlechter abgeschnitten hat als der MSCI World (es hätte wenig
Sinn, ein internationales Portfolio mit dem DAX zu vergleichen). Ich weiss,
dass es vermutlich vielversprechender ist, sich auf ETFs zu konzentrieren und
auf Einzelaktien zu verzichten. Wer sich für ETFs interessiert, sollte mal bei
dem Blogger-Kollegen Holger vorbeischauen... (http://der-privatanleger.de), der eine konsequente
ETF-Strategie verfolgt. So etwas wie mein RWE-Desaster kann einem mit ETFs
nicht passieren.
Derzeit machen
ETFs rund zwölf Prozent meines Portfolios aus. Ich habe vor, weiterhin in
Einzelwerte zu investieren, dabei die Gewichtung von ETFs aber langsam zu
erhöhen. Ich schliesse nicht aus, dass ich im Laufe meines Lebens die
Gewichtung der Einzeltitel drastisch zugunsten von ETFs zurückfahre. Kann
durchaus sein, dass ich dann 90 Prozent ETFs habe und nur 10 Prozent
Einzeltitel – denn ganz verzichten werde ich auf Einzeltitel wohl nie. In diesem
Fall würde ich unter den Einzeltiteln vermutlich Wachstumswerte mit maximal
mittlerer Marktkapitalisierung bevorzugen.