Freitag, 25. Mai 2012

Sicher ist sicher: Gewinnmitnahmen zur Erhöhung der Cashquote


Wenn ich in der jüngeren Vergangenheit Gewinne „laufen“ liess, musste ich häufig beobachten, wie diese dahinschmolzen und sich in rote Zahlen verwandelten.  Dies hat dazu geführt, dass ich Gewinne schneller mitnehme als vor zehn Jahren, als ich noch an „Buy-and-hold“ glaubte.  Und die derzeitige Situation (Griechenland, Spanien) lässt nichts Gutes ahnen. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, Gewinne mitzunehmen und meine Cashquote zu erhöhen. Verkauft wurden Microsoft, Johnson & Johnson sowie die Münchner Rück – im Falle der US-Aktien habe ich dabei vom derzeit schwachen Euro profitiert. Vielleicht wäre es besser gewesen, bei Losern wie RWE, E.on oder Telefónica Verluste zu realisieren, aber hier will ich noch ein bisschen warten. Ausserdem betrachte ich Telefónica als „buy-and-hold“-Experiment: durch ihre starke Präsenz in Lateinamerika sollte die Aktie sich doch irgendwann erholen.
Hier noch die Daten der drei verkauften Aktien:

Johnson & Johnson: Einstieg bei 44,57 Euro, verkauft zu 48,70 
Microsoft: Einstieg 19,53 Euro, verkauft zu 23,07 
Münchner Rück: Einstieg 100,77 Euro, verkauft zu 104,20
 

Bevor ich das Geld reinvestiere, warte ich auf den grossen Knall... Sagen wir mal, Dax-Tiefstwerte wie im letzten Jahr oder noch niedriger. Und wenn´s gar nicht so weit kommt – wäre auch nicht so schlecht, oder?  

Montag, 21. Mai 2012

Max Otte auf boerse.de: Wie gut sind seine Aktien-Tipps?


In seiner Kolumne auf boerse.de erwähnt Max Otte immer wieder Aktien, die er interessant findet – ich vermeide bewusst das Wort „empfiehlt“, denn Empfehlungen gibt Otte in seinem Börsenbrief „Der Privatinvestor“. Manchmal erweisen sich die auf boerse.de erwähnten Aktien als Glücksgriffe, wie Rhön-Klinikum (rund 40 Prozent Kursanstieg durch das Übernahmeangebot), manchmal eher als Fehlgriffe. So sagte Otte im Deutschen Anleger-Fernsehen (Interview vom 1. Juni 2011), er könne sich nicht vorstellen, mit Sony-Aktien auf Dauer Geld zu verlieren – doch die Sony-Talfahrt scheint kein Ende zu nehmen.  Allerdings hatte er damals nur gesagt, man könne „anfangen, eine Position aufzubauen“ – dies impliziert späteres nachkaufen, so dass Ottes durchschnittlicher Einstiegspreis sinken würde.   

Aufgrund der grossen Bekanntheit von Max Otte vermute ich, dass mancher Kleinanleger die von ihm erwähnten Aktien kauft. Und hier stellt sich die Frage: Wie gut würde das Portfolio abschneiden, das sich ergibt, wenn man alle von Otte erwähnten Aktien am Tag ihrer Erwähnung auf boerse.de kaufen würde? Ich habe mich entschlossen, dies ab heute herauszufinden.

Aus diesem Grund habe ich auf onvista.de ein Musterportfolio eingerichtet und die zwei Werte „gekauft“, die Otte heute auf boerse.de erwähnt: Voestalpine und Lufthansa. Ich werde das ganze immer nach Börsenschluss machen, um den letzten Preis des jeweiligen Tages als Einstiegspreis zu haben. Bin gespannt, was dabei herauskommt und werde das Thema hier wieder aufgreifen.



Samstag, 12. Mai 2012

Verluste aussitzen oder umschichten?


Ich hasse es, an der Börse Verluste zu realisieren. Aktie XY stand in der Vergangenheit doch viel höher als mein Einstiegspreis, denke ich, es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis ich aus den roten Zahlen raus komme. Und in der Vergangenheit hat´s doch immer geklappt mit dem Verluste aussitzen, wieso sollte ich jetzt meine Strategie ändern?

Weil mir immer klarer wird, wie dumm es ist, in seinem Depot Verlierer mitzuschleppen. Darunter verstehe ich Aktien, die fallen, während die meisten anderen steigen. Natürlich hat es wenig Sinn, eine Verliererposition zu verkaufen und das Geld aufs Sparbuch zu legen. Stattdessen sollte man das Geld in eine Aktie investieren, der man eine bessere Zukunft zutraut. In meinem Portfolio habe ich z.B. eine relativ grosse RWE-Position, über die ich in meinem Blog regelmässig lästere. Diese RWE-Position ist mehr als doppelt so gross als meine Apple-Position. Vor ein paar Jahren hätte ich so argumentiert: bei Apple nehme ich jetzt mal den Gewinn mit, und bei RWE sitze ich den Verlust aus.

Inzwischen ist mir klar, dass eine solche Denkweise zu wenig Erfolg führt. Wer nicht in der Lage ist, sich solches Denken abzugewöhnen, sollte am besten nur in Indexfonds investieren. Die Frage ist doch: welche Aktie, RWE oder Apple, wird sich in den nächsten Jahren besser entwickeln? Wo steht Apple in 3, 5 oder 10 Jahren, wo steht RWE? Ich habe keinen Zweifel daran, dass Apple sich besser entwickeln wird. Die Zukunft von RWE hängt stark von Politikern ab, die Zukunft von Apple hauptsächlich vom Konsumenten – und Konsumenten lieben Apple. Manche kleben sich das Firmen-Logo mit dem angebissenen Apfel sogar aufs Auto. RWE-Aufkleber habe ich bisher noch nicht gesichtet.   

Logische Konsequenz: Ich sollte bei RWE einen Teilverlust realisieren und das Geld in Apple stecken, damit beide Positionen zumindest gleich gross sind. Mein Bauchgefühl sagt mir sogar, dass es am besten wäre, gleich die ganze RWE-Position über Bord zu werfen... aber ich bin nun mal ein Typ, der immer nach Kompromissen sucht.    

Donnerstag, 3. Mai 2012

Ich, der Kontra-Indikator

Normalerweise nutze ich diesen Blog nicht, um konkrete Aktientipps zu geben, denn dazu bin ich nicht qualifiziert. Wer will, kann mich allerdings als Kontra-Indikator benutzen.

Vor ungefähr einem halben Jahr, als der Goldpreis stieg und stieg, hiess es immer: "Goldminenaktien sind derzeit historisch billig". Ich liess mich überzeugen und habe mir ein paar ins Depot gelegt, vor allem Barrick Gold. Seit damals sind die Preise der meisten Goldminen-Aktien in den Keller gerauscht (20 bis 30 Prozent Verlust). Ich werde nicht verkaufen, aber zum Nachkaufen habe ich nicht die geringste Lust.

Wer mich als Kontra-Indikator verwenden will, kann darüber nachdenken, ob er eine erste kleine Position aufbauen will. Ich würde im Nachhinein übrigens eher auf einen Goldminen-ETF setzen. Bei einzelnen Minengesellschaften kann der Kurs sehr schnell sehr tief fallen, wenn es unternehmens-spezifische schlechte Nachrichten gibt. Bei anderen Sektoren (Konsumgüter zum Beispiel) ist diese Gefahr wesentlich geringer.