Lange Zeit hatte ich nur „large caps“ im Portfolio, Aktien von Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Kleine und mittlere Unternehmen („small caps“ und „mid caps“) sind ja viel weniger bekannt, und von unbekannten Firmen wollte ich lieber die Finger weglassen. Ausserdem hatte ich gelesen, dass deren Kurse stärker ausschlagen können – nach oben wie nach unten. Das „nach unten“ machte mir Angst.
Also investierte
ich in vermeintlich „sichere“ Unternehmen wie die hier öfters zitierte RWE. Eines
habe ich aus dem Sturzflug der RWE-Aktie gelernt: es gibt keine 100prozentig sicheren
Unternehmen. Selbst Pennystocks machen mir keine Angst mehr (derzeit zocke ich
mit Solarworld – bei dem Preis kann man schon mal 100 Aktien kaufen, und im
schlimmsten Fall ist man dann 160 Euro ärmer).
Ich habe mich
also entschlossen, zumindest 30 Prozent meines Portfolios in Aktien kleiner und
mittlerer Unternehmen zu investieren. Bei solchen Unternehmen setze ich nicht
auf Dividenden, sondern hoffe auf hohe Kursgewinne. Ein Unternehmen, das nur
eine Milliarde Euro Börsenwert hat, kann seinen Marktwert nun mal leichter
verdoppeln (oder halbieren) als ein Unternehmen, das 40 Milliarden wert ist.
Dies hat sich am
Donnerstag bei Rhön-Klinikum gezeigt, dessen Aktie auf einen Schlag über 43
Prozent zulegte, weil Fresenius ein Übernahmeangebot gemacht hat. Der
Börsenwert von Rhön-Klinikum betrug vorher rund 2 Milliarden Euro. Hätte er 20
Milliarden betragen, wäre es für Fresenius zehnmal schwerer, Rhön zu kaufen –
ein Kurssprung wie am Donnerstag wäre dann wohl unmöglich. Besonders gewiefte
Anleger (zu denen ich mich leider nicht zähle) suchen übrigens bewusst nach
Firmen, die für solche Übernahmen in Frage kommen.
PS: Derzeit sehe
ich in Deutschland keine vielversprechenden Einstiegsmöglichkeiten bei kleinen
und mittleren Werten. Ich werde wohl auf den nächsten Ausverkauf warten müssen.
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