Viele Bücher und
Blogs wollen zeigen, wie man erfolgreich Geld anlegt. Ich hingegen zeige
besonders gern, wie man eher NICHT investieren sollte. Je mehr Fehler ich
mache, desto kompetenter fühle ich mich auf diesem Felde. (Abschweifende Randbemerkung:
man beachte das archaisch-ehrwürdig-ehrfurchteinflössende, aber überflüssige „e“
von „Felde“. Eine Hommage an Produkte „aus dem Hause Gruner und Jahr“ oder „aus dem Hause Bernecker, ebenfalls mit „e“ am Ende. Wobei Gruner und Jahr
am Baumwall in Hamburg tatsächlich ein Haus stehen hat – beim Bernecker bin ich
mir nicht so sicher, mehr als ein paar Büroräume traue ich ihm eigentlich nicht
zu.)
Jetzt reichts
aber, Peter, du langweilst deinen Leser! Zurück zum Thema!
Okay. Heute habe
ich also gelesen, dass Pfizer den britischen Pharma-Konzern Astra Zeneca kaufen
will. Astra Zeneca ist wieder eine der zahlreichen Aktien, die ich ein Jahr
lang im Portfolio hatte, um sie danach gegen eine andere Aktie auszutauschen,
von der ich mir bessere Chancen versprach. Ich verkaufte Astra Zeneca für knapp
40 Euro, inzwischen liegt der Kurs bei über 55 Euro. Die Aktie, in die ich das
Geld reinvestierte, lief natürlich schlechter. Murphy´s Law.
Im Motley Fool
habe ich eine interessante Aussage zu diesem Thema gelesen: Wer verkauft, muss
auf einen Schlag ZWEI richtige Entscheidungen treffen: die Verkaufs-Entscheidung
(JETZT z.B. wäre womöglich ein guter Zeitpunkt, Astra Zeneca zu verkaufen) und die
Entscheidung über die Wiederanlage des Geldes. Man kann also zweimal falsch
liegen, und genau so erging es mir. Nicht nur mit Astra Zeneca, sondern mit
vielen, vielen anderen Aktien. Daher habe ich mir vorgenommen, Aktien im
Normalfall mindestens drei Jahre zu halten.
Inzwischen habe
ich mich besser im Griff: dieses Jahr habe ich nur eine Position verkauft,
Wacker Chemie, mit 57 Prozent Gewinn. Ich hatte Wacker Chemie von vornherein
als Turnaround-Spekulation definiert und mir vorgenommen, ab einem bestimmten
Gewinn zu verkaufen. Will sagen: Wacker Chemie war nie als Langfrist-Investment
gedacht, im Gegensatz zu Aktien wie Apple, Google, SAP oder McDonald´s, die ich
mindestens zehn Jahre halten will. Mit einer anderen Turnaround-Spekulation
läuft es nicht so gut: Vale, der brasilianische Eisenerzkonzern, vegetiert mit
15 Prozent Verlust in meinem Portfolio.
Wie dem auch sei:
die Zeiten, wo ich praktisch jeden Monat irgendeine Position umgeschichtet
habe, sind vorbei. Klar, das garantiert keine Gewinne. Aber es spart jede Menge
Handelskosten.
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