Samstag, 30. Januar 2016

Zufall oder eigene Leistung?

Vor einiger Zeit habe ich im Internet einen Artikel gelesen, der darauf aufmerksam machte, dass viel mehr vom Zufall abhängt, als die meisten Menschen gerne zugeben würden. Ich kann dem nur zustimmen. Wenn man nicht gerade der Dalai Lama ist, so hat man zum Beispiel keinen Einfluss darauf, wo man geboren wird (Endlich! Wie lange habe ich darauf gewartet, einmal diesen Reinkarnations-Scherz anzubringen!). Will sagen, es ist pures Glück, dass ich in Deutschland geboren wurde und nicht in Syrien oder im Irak. Man hat auch keinen Einfluss darauf, in welcher Zeit man geboren wird. Auch meine Grossonkels kamen in Deutschland zur Welt, aber zur falschen Zeit. Sie starben in Stalingrad.

Fazit: ich wurde in einem guten Land zu einer guten Zeit geboren und verdanke dies zu hundert Prozent dem Zufall. Auch die Familie, in die man geboren wird, hängt vom Zufall ab. Und auch in dieser Hinsicht habe ich Glück gehabt. Man kann ja auch in einem guten Land zu einer guten Zeit in eine schlechte Familie geboren werden. Zum Beispiel wenn die Eltern Alkoholiker sind oder Drogensüchtige oder religiöse Fanatiker oder was auch immer.

Also: Es hängt viel mehr vom Zufall ab, als man denkt, und das gilt auch für meine Investitionen. Will sagen: Wenn mein Portfolio ein gutes Jahr hat, ist es wahrscheinlich nur Zufall, nicht mein Können. Es war halt Glück, dass ich mich entschlossen habe, Adidas-Aktien zu kaufen, bevor sie zum Höhenflug ansetzten. Nur eines hängt nicht von Glück oder Zufall ab: wie lange ein Anleger eine Aktie hält. Das ist eine bewusste Entscheidung, und wer die nötige Disziplin aufbringt, wird mit ziemlicher Sicherheit belohnt. Ich bin mir sicher, dass ich belohnt werde, wenn ich Adidas zwanzig Jahre lang halte. Ob ich die Disziplin dazu habe? Keine Ahnung.


Freitag, 15. Januar 2016

Off topic: Meine Meinung zu Merkel

Wie kann ein halbwegs vernünftiger Mensch nur glauben, ein einziges Land, nämlich Deutschland, habe die Verpflichtung, alle Flüchtlinge dieser Welt aufzunehmen? Das ist so was von hirnrissig.

Seehofer an die Macht!

So, damit verliere ich mindestens die Hälfte meiner drei bis vier Leser...







Dienstag, 5. Januar 2016

Vom Mut, Verluste zu realisieren

Vielen Anlegern fällt es schwer, Verluste zu realisieren. Mir geht es im Prinzip nicht anders. Ausserdem habe ich mir ja vorgenommen, meine Aktien mindestens drei, besser noch fünf oder zehn Jahre zu halten. Da wäre es doch dumm, eine Aktie nach ein oder zwei Jahren rauszuwerfen, nur weil es nicht so gut läuft, oder?

So ganz sicher bin ich da nicht. Es kommt auf das Unternehmen an. Und wenn man im Nachhinein überzeugt ist, dass es sich um ein schlechtes Unternehmen oder einen nicht gerade zukunftsträchtigen Sektor handelt, sollte man sich seinen Fehler eingestehen und Verluste realisieren. Ich habe das in den letzten Jahren mehrmals getan.

Beispiel Vale: am 24.8.2015 mit 70 Prozent Verlust für 3,16 Euro verkauft – heute wird die Aktie für 2,39 Euro gehandelt.

Beispiel RWE: am 15.9.2013 mit 51,6 Prozent Verlust für 25,29 Euro verkauft: Aktueller Preis: 11,10 Euro.

Bei Tesco hatte ich Glück und konnte sogar 1,8 Prozent Gewinn machen, als mir klar wurde, dass dieses „Value Play“ in die Hose gehen würde: Ich verkaufte die Aktie am 26.6.2015 für 3,15 Euro; derzeit steht sie bei 1,99 Euro.

Fazit: eine Aktie, die bereits 50 Prozent verloren hat, kann leicht nochmal 50 Prozent verlieren. Und wenn man nicht mehr an die Zukunft eines Unternehmens glaubt, sollte man wirklich verkaufen, so hoch der Verlust auch sein mag. Danke für die Lektion, RWE!