Mittwoch, 11. Dezember 2013

Realtime Technology AG: Abschied aus dem Portfolio

Anfang 2012 hatte ich eine kleine Summe in die Realtime Technology AG investiert, eine Software-Firma, die sich auf 3D-Visualisierung spezialisiert hat. Von der Qualität des Unternehmens war ich hundertprozentig überzeugt. Vor allem wegen der illustren Kunden aus den verschiedensten Wirtschaftssektoren: Adidas, Airbus, Audi, BASF, BMW, Daimler, Electrolux, Eurocopter, Ferrari, General Motors, Harley-Davidson, Miele, Nissan, Porsche, Samsung, Sony Ericsson, The North Face, Toyota und Volkswagen. Auch die Tatsache, dass Siemens Venture Capital an dem Unternehmen beteiligt war, erweckte durchaus mein Vertrauen. Ich nahm mir also vor, die Aktie mindestens zehn Jahre zu halten.

Realtime Technology AG gehört zu meinen besseren Anlage-Entscheidungen. Da es sich um einen Smallcap (Börsenwert: rund 185 Millionen Euro) mit niedrigem Streubesitz (knapp 16 Prozent) handelt, habe ich nur eine kleine Portion aufgebaut: rund 2 Prozent meines Portfolios. Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte etwas mehr investiert.


Heute habe ich meine Aktien mit 55 Prozent Gewinn für 41 Euro pro Aktie verkauft... weil der französische Konzern Dassault Systemes die Realtime Technology AG übernehmen will. Da es sich um eine „freundliche“ Übernahme handelt und der Streubesitz wie gesagt winzig ist, gehe ich davon aus, dass die Übernahme problemlos über die Bühne geht... und Dassault hat bereits angekündigt, den Streubesitz zu 40 Euro aufkaufen zu wollen. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass der Kurs noch wesentlich steigt. Und auf einen sogenannten Squeeze-out habe ich wirklich keine Lust.


Dienstag, 3. Dezember 2013

Goldminenaktien: Kaufen, wenn die Kanonen donnern?

Goldminenaktien seien sehr billig, hat Max Otte jüngst auf boerse.de geschrieben. Vermutlich bezieht er sich damit auch auf Barrick Gold, die seiner Meinung nach bereits am 23.7.2012 auf einem Niveau war, „wo der Einstieg wieder lohnt“ und seither rund 60 Prozent an Wert verloren hat. (Quelle: http://www.boerse.de/geldanlage/Denk-ich-an-Deutschland-in-der-Nacht/7307891

Damit nicht der Eindruck entsteht, ich wolle hier auf Herrn Otte rumhacken: die allermeisten Aktien, die er im Laufe des Jahres 2012 in seiner Kolumne erwähnt hat, haben ordentlich zugelegt. Mein fiktives Otte-Portfolio steht aktuell mit 34 Prozent im Plus, während mein echtes Portfolio vor sich hin vegetiert...

Daraus lässt sich gleich eine Lehre ableiten: Wer glaubt, einen Börsenguru gefunden zu haben, auf den er sich verlassen kann, sollte sich nie damit begnügen, nur eine oder zwei empfohlene Aktien zu kaufen – selbst der beste Stockpicker liegt mal daneben. Wer meint, die Tipps von Otte oder Dirk Müller oder Klaas Klever könnten ihm zum Börsenerfolg verhelfen, sollte mindestens zehn Aktien seines Gurus kaufen und möglichst gleich gewichten.

Dies nur am Rande. Denn eigentlich geht es mir in diesem Post um mein schlechtestes Investment, Barrick Gold. Hätte ich statt Barrick einen ETF auf Goldminen gekauft, ich würde bedenkenlos verdoppeln. Aber Barrick verdoppeln? Nie im Leben. Vielleicht könnte ich meine Goldminen-Position durch hinzukaufen eines ETFs verdoppeln, dann würde das Risiko wenigstens auf relativ viele Unternehmen verteilt.

Nichts tun oder einen ETF kaufen, das ist hier die Frage...