Dienstag, 30. Oktober 2012

Meine Allianz-Aktie


Nein, der Titel ist kein Tippfehler. Ich besitze eine (genau, eine einzige!) Aktie der Allianz. Wie konnte es dazu kommen? Ich hatte im Sommer 2011 eine kleine Allianz-Position aufgebaut, Einstiegspreis: 64,28 Euro. Es war eine ziemlich turbulente Börsenphase, und als die Allianz 12 Prozent gestiegen war, dachte ich: nix wie raus, die fällt doch eh wieder. Auch wenn man manchmal Glück hat: mit solchen Prognosen liegt man meistens falsch. Aus irgendeinem verrückten Grund beschloss ich, genau eine Aktie zu behalten. Vielleicht sollte sie mich daran erinnern, erneut in die Allianz einzusteigen, wenn sie wieder für 64 Euro zu haben wäre. Oder kann es sein, dass die Allianz damals unter ihren Aktionären Eintrittskarten zu einem Bayern-Spiel verloste, und ich dank meiner Aktie an der Verlosung teilnahm? Egal warum, ich behielt eine Aktie.  

Heute gehört diese Aktie mit 49 Prozent Gewinn zu den Stars meines Portfolios. 49 Prozent Gewinn! Wenn das kein Outperformer ist! In absoluten Zahlen sind´s in meinem Fall leider nur 31,50 Euro. Die Aktie zu verkaufen, wäre noch schwachsinniger, als sie zu behalten, denn ich hätte mindestens 8 Euro Handelskosten... Also behalte ich sie und hoffe, dass sie mir jährlich 4 Euro Dividende bringt, dass die Dividende steigt und vor allem: dass sie mich stets daran erinnert, dass man den Markt nicht timen kann und Aktien wirklich länger als zwei Monate halten sollte, wenn man damit Geld verdienen will.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Nachtrag: das "Otte-Portfolio" als Screenshot

Bloggerkollege Rico hat mich zu Recht darauf hingewiesen, dass ein Screenshot meines "Otte-Portfolios" interessant wäre.

Hier also das Bild. Es handelt sich um den mit Photoshop zusammengekleisterten Screenshot eines Musterportfolios bei onvista.de - meiner Ansicht nach der beste Ort, um ein Musterportfolio zusammenzustellen. Ich kenne kein anderes mit so vielen verschiedenen Funktionen. Ich werde das Bild demnächst auch in den Originalpost einbauen.

PS: Mit der Lesbarkeit des Screenshots bin ich nicht so zufrieden, daher würde ich mich natürlich über technische Tipps freuen.




Freitag, 19. Oktober 2012

Max Otte auf boerse.de: Zwischenbilanz der Performance seiner Aktientipps


Im Mai hatte ich angekündigt, mir die Entwicklung von Max Ottes Aktientipps auf boerse.de anschauen zu wollen (http://meineaktien.blogspot.com/2012/05/max-otte-auf-boersede-wie-gut-sind.html).

Also habe ich auf onvista.de ein virtuelles Depot eröffnet und jedes mal zugegriffen, wenn Otte eine Aktie – mit welchen Worten auch immer – als möglichen Kauf erscheinen liess. Wenn er sagte, eine Aktie sei bereits „fair bewertet“, habe ich sie nicht aufgenommen. 

Mein Test-System hält weder wissenschaftlichen Kriterien stand noch kritischen Kommentaren von Blog-Lesern – es ist nur eine Spielerei.

Aber das Zwischen-Ergebnis hat mich durchaus beeindruckt: von 20 Otte-Aktien, die ich in mein virtuelles Portfolio aufgenommen habe, stehen nur 5 im Minus, seit sie auf boerse.de erwähnt wurden. Besonders gut abgeschnitten haben seine italienischen Werte Italcementi (18 Prozent), Enel (25 Prozent), Eni (15 Prozent), Italmobiliare (zweimal erwähnt, einmal 25 Prozent, einmal 9 Prozent), Mediaset (zweimal erwähnt, 14 Prozent und 19 Prozent) und CIR (13 Prozent).

Seine bisher am schlechtesten gelaufene Empfehlung ist France Telecom (minus 14 Prozent).

Zwischen-Fazit:
Ich bin durchaus beeindruckt von Ottes Ergebnis und werde weiterhin Buch führen. Unter uns gesagt: Mein eigenes, reales Portfolio sieht viel schlechter aus als mein virtuelles Otte-Portfolio... Schluchz!

Samstag, 6. Oktober 2012

Stop-Loss-Order? Nein, danke!


Es ist prinzipiell eine gute Idee, Verluste zu begrenzen. Man stelle sich nur einen Anleger vor, der Solarworld auf dem Höhepunkt des Solar-Hypes zu 40 Euro gekauft hat und aufgrund einer Stop-Loss-Order bei 30 Euro ausgestiegen ist. Zu einer solchen Verlustbegrenzung kann man nur gratulieren: dieAktie notiert inzwischen ja unter 2 Euro.

Allerdings halte ich es für keine gute Idee, mit automatischen Stop-Loss-Orders zu arbeiten. Stattdessen sollte man sich einen Ausstiegskurs notieren und bei Erreichen mit einer normalen Verkaufsorder arbeiten.

Meine Gründe? Zum einen traue ich dem elektronischen Börsenhandel nicht über den Weg: Stichwort Flash-Crash. Da kann es leicht vorkommen, dass eine Aktie den Stop-Loss-Kurs erreicht, verkauft wird – und wenig später wieder steigt. Selbst ohne Flash-Crash ist es geradezu „unheimlich“, wie Aktien wieder nach oben schiessen, sobald durch Stop-Loss ein Verkauf ausgelöst wurde – findet jedenfalls der Fondsmanager Peter Lynch in seinem Buch „One up on Wall Street“ (auf Deutsch erschienen als „Der Börse einen Schritt voraus“).

Fazit: Lieber nicht mit automatischem Stop-Loss arbeiten. Und gelegentlich soll es ja vorkommen, dass ein um 20 Prozent gesunkener Kurs eine tolle Nachkauf-Chance darstellt...