Wie gut ist mein
Portfolio eigentlich im Vergleich mit dem Dax? Zwar trage ich Dividenden sowie realisierte
Kursgewinne und –verluste in eine Excel-Tabelle ein, aber diese Zahlen sagen nichts
über die Entwicklung meines Portfolios.
Jetzt habe ich,
so scheint es zumindest, die Lösung gefunden: eine weitere Excel-Tabelle. In
einem Kästchen steht der Gesamtwert meiner Aktien, daneben die Summe des
Tagesgeldes, das ich für weitere Investitionen bereithalte, und daneben die
Summe von Aktien plus Tagesgeld. Letzteres ist sozusagen der Gesamtwert des
Portfolios. Ein weiteres Kästchen liefert den Quotienten aus Tagesgeld dividiert
durch Gesamtwert, also meine Cashquote. Derzeit beträgt sie 30 Prozent. Dem
Freudensprung, den die Börse am Freitag gemacht hat, traue ich nicht so recht
über den Weg.
Meine rudimentären
Excel-Kenntnisse beschränken sich auf die Grundrechenarten. Dies erlaubt mir
folgende Vorgehensweise: Wenn ich Aktien verkaufe oder kaufe, trage ich die
entsprechende Summe in ein Kästchen unterhalb des Tagesgelds ein. Wenn ich
verkaufe, wird es zum Tagesgeld addiert, wenn ich kaufe, wird es abgezogen.
Dividenden werden ebenso zum Tagesgeld addiert. Glücklicherweise braucht man
den Betrag ja nur einzusetzen, und Excel erledigt das Rechnen...
Ganz rechts habe
ich die Werte von Dax und S&P am Ende des letzten Juni-Handelstags notiert,
um daran die Entwicklung meines Portfolios zu messen. Über die Wahl der
Benchmark, des Vergleichsindexes, kann man sicher streiten – aber ich habe hauptsächlich
deutsche und amerikanische Aktien. Für andere Anleger mag der Eurostoxx ein
besserer Vergleich sein.
Nun sieht man leider
nicht bei jedem Online-Broker automatisch die Summe seiner Aktien. Mancher
zeigt nur die Summe aller Investitionen, inklusive Anleihen, Optionen,
Zertifikate, usw.; dann muss man die Summe der Aktien mühsam selber ausrechnen.
In diesem Fall bietet es sich an, irgendwo im Internet ein Musterportfolio
anzulegen, wo man die Summe jederzeit direkt ablesen kann – man muss sie dann
nur noch in die Excel-Tabelle kopieren.
Ich habe mir
vorgenommen, die Gesamt-Performance meines Portfolios alle drei Monate zu berechnen
und mit dem Dax und dem S&P zu vergleichen. Der Vergleich mag hinken – ein Index
hat schliesslich keine Cashquote –, aber ohne die Cash-Komponente wüsste ich nicht,
wie ich die Performance eines Portfolios berechnen soll, dessen Zusammensetzung
sich durch Käufe und Verkäufe ständig ändert.
Ein
aussagekräftiges Ergebnis kann man erst nach mehreren Jahren erwarten. Und wenn
man bedenkt, dass um die 80 Prozent der aktiv gemanagten Fonds ihre Benchmark
nicht schlagen... dann werde ich am Ende wohl feststellen, dass ich mit
Indexfonds besser dran wäre. Weswegen ich nicht ausschliesse, dass ich
irgendwann in der Zukunft 80 Prozent in Indexfonds investieren werde und nur
noch 20 Prozent in Einzelaktien. Im Augenblick ist dieses Verhältnis eher
umgekehrt.
PS: Ich gestehe es: bereits im Januar habe ich einen ähnlichen Post geschrieben. Mein Vorsatz ist damals daran gescheitert, dass mein Onlinebroker mir nicht automatisch die Summe aller Aktieninvestments gibt. Das Addieren war dann doch zu mühsam. Inzwischen habe ich meine Investitionen in einem Musterportfolio abgebildet, so dass ich nur ein einziges Mal kopieren und kleben muss.